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Las Vegas: Besuch in der verrücktesten Stadt der Welt!
Las Vegas ist irgendwie unwirklich. Es ist eine Stadt mit einigermaßen zwielichtiger Geschichte, die ziemlich verloren in der Wüste des weiten amerikanischen Südwestens liegen würde, wäre da nicht die Tatsache, dass Millionen Menschen aus aller Welt jedes Jahr hierherkommen und viele davon in erster Linie mit dem Ziel, ihr Geld aufs Spiel zu setzen.
Wer schon öfter in Las Vegas war, der trifft bei jedem Besuch auf eine neue Stadt. Das bezieht sich nicht nur auf die berühmten Casinohotels am Strip, die sich viele Jahre lang mit immer neuen Ideen für Außengestaltung und Attraktionen gegenseitig zu übertrumpfen versuchten. Es bezieht sich auch darauf, dass die Stadt sich immer weiter in die Wüste hineingefressen hat, immer weitere Kreise zog und dem Besucher mit den Jahren immer früher entgegenkam, wenn man über den Freeway aus Richtung Los Angeles hierherkam. Vegas ist zuletzt wieder Boomtown gewesen, hat wieder viele neue Bewohner angezogen, die sich hier gutbezahlte Jobs versprochen haben, doch das war nicht immer so. Die Stadt ist schon hundertmal für tot erklärt worden und jedes Mal wieder auferstanden; hat sich viele Male neu erfunden und ist dabei die ganze Zeit über ein Ort geblieben, den man einmal im Leben besucht haben sollte.
Wie Las Vegas wurde, was es heute ist
Einen entscheidenden Anteil am Aufstieg von Las Vegas zur weltberühmten Touristenattraktion hatte sicher die Erfindung der Klimaanlage. Ohne diese Geräte wäre es schlicht nicht denkbar, dass sich eine Stadt an einem Ort entwickelt, der mitten in einer der trockensten und heißesten Regionen der USA liegt. Temperaturen jenseits der 40°C sind im Sommer die Regel, nicht die Ausnahme und Regen ist sehr selten.
Aber natürlich ist die heutige Sin City nicht nur das Produkt von technischen Entwicklungen. Wie viele andere Orte im Westen der USA entstand die Stadt als Haltepunkt entlang der Eisenbahnstrecke, mit der die oft noch unbekannten und kaum bewohnten Gegenden in diesem Teil des Landes erschlossen wurden. Als dann mehr Menschen in die Region zogen, brauchte man elektrische Versorgung, daher wurde der Hoover-Damm gebaut. Der Baubeginn 1931 und damit der Zuzug von vielen Arbeitern fiel in das gleiche Jahr wie die Freigabe des Glücksspiels durch den Bundesstaat Nevada und weil die Arbeiter am Abend etwas Unterhaltung brauchten, war dies der Startschuss für eine Entwicklung, die in dieser Form keine andere Stadt in Amerika genommen hat.
Die Lizenz, um Glücksspiel anzubieten, zog von Anfang an das Interesse der amerikanischen Mafia auf sich, die schon in Kuba und an anderen Orten entdeckt hatten, wie gut man mit so etwas Geld verdienen konnte. Die ersten, großen Hotels in Las Vegas wurden entsprechend alle von Mitgliedern der organisierten Kriminalität mitfinanziert, was ihrer Attraktivität jedoch nicht schadete.
Jahr für Jahr kamen mehr Touristen in die Stadt. Wobei schon damals viele nicht nur zum Spielen kamen: Von den Fenstern und Balkonen der Hotels aus hatte man eine gute Fernsicht in die flache Wüstenlandschaft der Umgebung und wenn da draußen, etwa 100 Kilometer von der Stadt entfernt, das US-Militär seine Atombomben testete, dann zog das regelmäßig viele Schaulustige an, die den Atompilz sehen wollten. Erst 1963 wurden die Tests unter die Erde verlegt, doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Betreiber der Casinohotels längst realisiert, dass zusätzliche Attraktionen mehr Besucher in die Stadt und damit auch an die profitablen Spieltische lockten. Die Hotels wurden immer größer und bunter und vielseitiger in ihrem Angebot und nach und nach wurde so aus einem ehemals etwas anrüchigen Ort ein Reiseziel für Familien, wo man eine ganze Menge erleben konnte. Als das nicht mehr so gut funktionierte und die Besucherzahlen zurückgingen, erfand sich Las Vegas neu als Stadt mit frivoler Unterhaltung für Erwachsene und erlebte unter dem Motto „Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas“ den nächsten Boom.
Dein Aufenthalt in Las Vegas
Menschen in die Stadt zu locken, damit sie ihr Geld in Chips und einarmige Banditen investieren, ist auch heute noch das oberste, weil sehr lukrative Ziel der Betreiber der Casinohotels. Deswegen gibt es hier sehr gute Hotels mit oft überraschend günstigen Zimmerpreisen, deshalb gibt es hier regelmäßige Shows von hochkarätigen Stars, deshalb bekommst Du an Deinem Platz im Casino kostenlos Getränke und deshalb denkt man sich ständig neue Attraktionen aus. Atombombentests kannst Du hier zwar inzwischen zum Glück nicht mehr beobachten, aber zu sehen und zu erleben gibt es immer noch eine ganze Menge. Tatsächlich ist die Stadt in der Wüste möglicherweise der einzige Ort der Welt, an dem die Hotels selbst die größte Attraktion sind. Das gilt sowohl im Hinblick auf Sehenswürdigkeiten als auch angesichts der Tatsache, dass sie die Schauplätze vieler spektakulärer Shows sind. Du hast die Auswahl zwischen den Auftritten berühmter Musiker, zauberhafter Bühnenarrangements aus der Feder des Cirque Soleil, den Shows von Magiern und Illusionisten und einer ganzen Reihe weitere Möglichkeiten. In vielen Fällen ist es sinnvoll, Tickets dafür vorab zu reservieren oder im eigenen Hotel in Vegas nach Tickets zu fragen – das Kaufen von auf der Straße oder auf zwielichtigen Websites angebotenen Karten sei Dir abgeraten.
Der Name „Las Vegas“ ist spanisch und heißt soviel wie „die Wiesen“ – doch von Wiesen oder generell von Grün ist in der heißen Atmosphäre der Mojave-Wüste nicht viel zu sehen. Das heißt aber nicht, dass es nicht reichlich Gelegenheit zur Entspannung geben würde. Vor allem in den letzten Jahren haben viele Hotels in der Stadt den Wandel weg vom Familienhotel hin zu einer edlen Umgebung vollzogen. Dazu gehört eine ganze Reihe neuer und oft sehr ausgefeilter Pool- und Wellness-Landschaften. Als Hotelgast kannst Du die Pools und den Spa-Bereich bei Dir im Haus normalerweise einfach benutzen, wann Du willst – wobei in manchen Fällen Kinder und Jugendliche keinen Zutritt haben. Solltest Du dagegen den Pool eines anderen Hotels aufsuchen wollen, ist dafür oft eine Gebühr fällig.
Eine weitere Attraktion für viele Besucher in den Hotels sind Gelegenheiten zum Shopping. Es gibt in allen Hotels Läden mit interessanten Angeboten, einige haben sogar regelrechte Einkaufspassagen. Doch Du solltest darin keine Geschäfte erwarten, in denen Du günstige Souvenirs oder Klamotten im Schlussverkauf erstehen kannst. In der Regel handelt es sich um edle, teure Boutiquen, in denen unter anderem Designermode, Kunstwerke, hochpreisige Kosmetik und manchmal sogar Luxusautos angeboten werden. So gesehen sind die Einkaufszeilen vielleicht erst dann ein gutes Ziel für Dich, nachdem Du am Spieltisch ganz groß abgeräumt hast.
Was Du Dir dagegen auf jeden Fall leisten kannst, sind die vielen tollen Optionen für gutes Essen. Vegas ist berühmt für seine Büffets und tatsächlich sind diese in der Regel mit einer riesigen Auswahl verschiedener Speisen versehen. Daneben gibt es in jedem der großen Hotels mehrere Restaurants, darunter Steakhäuser, asiatische Restaurants, vegetarische Restaurants und jede Menge weiterer Optionen. Es kann sich durchaus lohnen, die Augen nach Coupons oder Gutscheinen für Restaurants offenzuhalten. Zwar sind die Preise in den meisten Fällen ohnehin moderat, aber es gibt bestimmte Zeiten, zu denen man mit solchen Coupons sogar noch günstiger speisen kann.
Sehenswürdigkeiten in Las Vegas
Es ist überhaupt kein Problem, einen ganzen Urlaub in Las Vegas zu verbringen, ohne ein einziges Mal das Hotel zu verlassen und angesichts der netten Atmosphäre in den Casinos und der Tatsache, dass man im Inneren nicht mitbekommt, ob es draußen gerade Tag oder Nacht ist, ist das möglicherweise sogar schon mal dem einen oder anderen Besucher so passiert. Wirklich erstrebenswert aber ist das nicht, denn schließlich hat die Stadt durchaus einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Fontänen vor dem Bellagio
Die sorgfältig choreographierte Wassershow vor dem Hotel Bellagio hat es inzwischen zu großer Berühmtheit und zu so etwas wie einem inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt gebracht.
Zu einer immer wieder wechselnden Playlist tanzen die Fontänen vor dem Hotel alle 30 Minuten, am Abend sogar alle 15 Minuten und es ist wirklich ein schönes und berührendes Erlebnis, dabei einmal zugesehen zu haben.
Fremont Street
Die Fremont Street in der Downtown war das Zentrum von Vegas, bevor die neuen, viel größeren Hotels am Strip entstanden sind. Viele Jahre war der ehemalige Mittelpunkt der Stadt dann ziemlich heruntergekommen, doch irgendwann besann man sich auf die alten Stärken. Die heutige Fremont Street Experience hat noch einige der alten, fast nostalgisch anmutenden Casinos und ist Heimat des Neon Museums.
Das Museum setzt den Neonlichtern, die Vegas berühmt gemacht haben, ein Denkmal. Darüber hinaus ist die Fremont Street der Standort des größten Videobildschirms der Welt. Mit diesem und mit den mehr als 49 Millionen LED-Lichtern werden hier abends unheimlich beeindruckende Licht- und Bildinstallationen unter die Decke und an die Wände gezaubert.
Mob Museum
Sollte man wirklich in ein Museum gehen, wenn man mal in Vegas ist? Ja, in dieses hier schon.
Das Mob Museum beschäftigt sich mit der mafiösen Vergangenheit der Stadt und wirft darüber hinaus einen Blick auf die Arbeit der Polizei, zum Beispiel im Bereich der Forensik.
Welcome Sign
Das weltberühmte Schild mit der Aufschrift „Welcome to Fabulous Las Vegas“ steht in der Nähe des Hotels Mandalay Bay am südlichen Ende des Strips.
Wenn Du vom Flughafen aus in die Stadt fährst, kommst Du daran vorbei. Es ist nicht ganz einfach, zu dem in der Mitte der Straße stehenden Schild zu gelangen, denn der Verkehr ist häufig ziemlich dicht hier.
New York, New York Hotel
Unter den vielen bemerkenswerten Hotels in der Stadt sticht das New York, New York nochmal besonders hervor. Von außen ist das Hotel einer Vierziger-Jahre-Version der Skyline des Big Apple nachempfunden, es gibt unter anderem ein Empire State Building und ein Chrysler Building. Highlight dieser Szene ist aber sicher der Nachbau der Freiheitsstatue, die hier ungefähr halb so groß ist wie das Original auf der gegenüberliegenden Seite des Landes.
Das Thema setzt sich im Inneren des Gebäudekomplexes fort, dort gibt es zum Beispiel einen dem Greenwich Village nachempfundenen Bereich. Ein weiteres Highlight am Hotel ist die sich um die Fassade schlängelnde Achterbahn.
T-Mobile Arena
Wenn Eishockey so ziemlich das letzte ist, was Dir angesichts der Temperaturen im Süden von Nevada in den Sinn kommt, dann bist Du damit sicher nicht alleine. Die Einwohner der Stadt sind aber sehr stolz auf ihr NHL-Team, den Vegas Golden Knights. Dieses nahm 2017 den Spielbetrieb auf und stieß gleich in seiner ersten Saison bis in die Finalserie vor. Noch wichtiger als das war aber die Tatsache, dass Vegas überhaupt ein Team in einer der großen Profiligen bekam, denn jahrzehntelang war das wegen der Nähe zu Sportwetten in der Stadt ausgeschlossen worden.
Die T-Mobile Arena ist die Heimstätte der Mannschaft und dient daneben als Veranstaltungsort für Konzerte und andere hochkarätige Events. In der Nähe entsteht übrigens gerade ein brandneues, hochmodernes Stadion für Football, denn inzwischen hat Vegas auch ein NFL-Team zugesprochen bekommen.
Hotel Luxor
Vom ursprünglichen Ägypten-Thema ist das Hotel inzwischen weitgehend abgekommen – wohl, weil es angesichts der neuen Ausrichtung der Stadt nicht mehr cool genug war – aber zwei beeindruckende Merkmale aus der Gründungszeit des Hotels sind beibehalten worden. Da ist zum einen die gewaltige, gläserne Pyramide, das Markenzeichen des Hotels, auf deren Oberfläche sich wunderbar die Wolken spiegeln; jedenfalls dann, wenn es mal Wolken gibt.
Und zum anderen kannst Du hier abends den Sky Beam betrachten. Der gewaltige Lichtstrahl dringt aus der Spitze der Pyramide und ist der stärkste Lichtstrahl der Welt. Wenn er mit voller Kraft arbeitet, ist er noch von Flugzeugen in mehr als 400 Kilometern Entfernung aus zu sehen.
Hotel The Mirage
Mit einem Entstehungsdatum im Jahr 1989 gehört das Hotel The Mirage in Las Vegas schon eher zum alten Eisen. Das heißt, dass es noch immer sein Thema „tropischer Regenwald“ pflegt, der und das heißt, dass es vor der Tür noch das alte Erkennungsmerkmal gibt.
Dort nämlich bricht dreimal am Abend der künstliche Vulkan aus und seit auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Fontänen des Bellagio die Zuschauer in Massen anlockt, hat man diese Show mit ein paar Special Effects noch etwas aufgewertet. Am ehemaligen Arbeitsplatz von Siegfried & Roy kannst Du noch die berühmten weißen Tiger sehen, die zusammen mit Löwen und Leoparden im Secret Garden leben.
Hotel The Venetian
Wenn Du Dich an den Nachbauten von New York und Paris am Las Vegas Strip erfreut hast, hast Du vielleicht noch Lust auf einen Abstecher nach Venedig. Das Hotel The Venetian gehört ebenfalls zu den größten Hotels der Welt.
Zu den Attraktionen zählen hier vor allem die Gondelfahrten auf den künstlichen Kanälen, die es in einer Indoor- und einer Outdoor-Variante gibt. Das Marketing des Hotels betont, dies sei das romantischste Ergebnis, das man in Las Vegas haben könne. Das ist dann aber wohl eine Auslegungssache.
Ausflüge in die Umgebung von Las Vegas
Wenn Du noch ein bisschen mehr von Amerika sehen willst als nur Spielautomaten und Neonlichter, steht Dir der Sinn vielleicht nach einem Ausflug in die durchaus sehenswerte Umgebung von Las Vegas. In der Stadt gibt es Dutzende Anbieter, die solche Exkursionen anbieten. Es gibt Jeep-Touren durch die Wüste, Wanderungen, Hubschrauberrundflüge und vieles mehr. Sehr häufig angeboten werden Hubschrauberflüge zum Grand Canyon. Bei diesen bist Du eine gute Stunde in der Luft und genießt einen exzellenten Blick auf Amerikas schönstes Naturwunder. Sei aber vorsichtig bei der Auswahl des Anbieters. Die Preise variieren stark und bei den verblüffend günstigen Angeboten gibt es manchmal versteckte Gebühren, die für unangenehme Überraschungen sorgen können.
Hoover Dam und Lake Mead
Dieses Ausflugsziel ist leicht auch mit dem Mietwagen erreichbar und gehört wohl zum Pflichtprogramm eines Aufenthalts in Las Vegas.
Der Damm, 1935 erbaut, staut den Colorado River zum Lake Mead auf, dem größten Stausee des Landes mit vielen Freizeitmöglichkeiten und generiert mit der Kraft des Wassers einen Großteil des gewaltigen Energiebedarfs von Las Vegas. Du kannst über den Damm spazieren oder an einer geführten Tour teilnehmen und mehr über das Mammut-Bauwerk erfahren.
Rhyolite
Es gibt einige Geisterstädte in der Weite des amerikanischen Westens, einst von Goldgräbern und anderen Glücksrittern errichtet und dann wieder verlassen.
Rhyolite ist recht leicht erreichbar, was allerdings auch dazu führt, dass der Ort mit den vielen Touristen recht wenig authentisch wirkt. Dennoch bietet er einen interessanten Einblick in die Geschichte dieser Region.
Valley of Fire
Wenn Du die typischen, rot-goldenen Felsen des amerikanischen Südwestens magst, dann ist dieses Ausflugsziel das richtige für Dich. Eine Fahrt hierher bringt Dich weg vom wilden Durcheinander in Las Vegas und hinein in die Wüste, entsprechende Temperaturen inklusive.
Im „Tal des Feuers“ erwarten Dich wirklich sehenswerte Felsformationen in leuchtenden Farben und dazu einige uralte Felszeichnungen der amerikanischen Ureinwohner. Für den Ausflug, der meist mit komfortablen Kleinbussen durchgeführt wird, musst Du mehrere Stunden einplanen.
Seit 2018 schreibe ich mit Begeisterung für das Reisemagazin von Reiseschein.de! In meinen Beiträgen nehme ich euch mit auf spannende Reisen durch Deutschland, Europa und die Welt. Lass dich inspirieren!
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