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Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten in Spaniens Norden
Wenig bekannte Reiseziele in einem beliebten Urlaubsland
Strand, Kultur und Outdoor-Erlebnisse in Nordspanien
Sommerzeit gleich Reisezeit gleich Spanien. Diese einfache Rechnung wird Jahr für Jahr in zahlreichen Haushalten aufgemacht. Dabei aber fällt der Blick oft auf den Süden des Landes, auf Andalusien und die Costa Brava und natürlich auf die beliebten Ferieninseln wie Mallorca, Fuerteventura oder Gran Canaria.
Dabei hat Spanien noch viel mehr zu bieten. Der Norden des Landes bietet landschaftliche Vielfalt, faszinierende Städte und ja, auch Strände. Weil die Region nicht ganz so sehr im Fokus steht wie die üblichen Reiseziele, hast du hier aber in der Regel etwas mehr Raum für dich und oftmals bietet sich auch die Gelegenheit, etwas günstiger zu reisen als in den Gebieten, wo alle hinwollen.
Und, obwohl auch Nordspanien schön warme Temperaturen hat, wird es hier nicht ganz so heiß wie zum Beispiel auf den Kanaren. Im Baskenland etwa kannst du in den Sommermonaten mit etwa 22-25°C rechnen und auch wenn im Rest Europas im Dezember und Januar die Temperaturen in den Minusbereich fallen, sind hier noch 10-15°C normal. Spaniens Norden ist, wenn du nicht unbedingt am Strand liegen willst, also auf jeden Fall ein ganzjährig interessantes Reiseziel.
Nordspanien erstreckt sich von den Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich bis zu den Atlantikküsten im Westen des Landes nahe der portugiesischen Grenze. In diesem Gebiet, das im Wesentlichen aus den Provinzen Aragonien, Navarra, Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien besteht, erstreckt sich das Baskenland, in der du eine ganz eigene Kultur, Geschichte und auch Sprache erleben wirst als in anderen Teilen des Landes.
Spaniens Norden zeigt damit einen Teil der Vielfältigkeit dieses Landes, die in den touristisch geprägten Gegenden am und im Mittelmeer leider oft nur noch schwer zu finden ist. Man kann also in gewisser Hinsicht sagen, dass ein Urlaub in Nordspanien so etwas wie eine Erkundung des echten Spaniens ist.
Aragonien
Der Fluss Aragón, der aus den Pyrenäen in Richtung Mittelmeer fließt, gab der autonomen Region Aragonien im Nordosten von Spanien ihren Namen. Wer schon einmal den Jakobsweg gewandert ist, dürfte den Fluss kennen, denn er zeigt sich über lange Strecken als teuer Begleiter des beliebten Pilgerwegs.
Auf dem Kamm der Pyrenäen liegt die Grenze zwischen Frankreich und Spanien und in den Bergen liegt mit dem Nationalpark Ordesa y Monte Perdido auch eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Im Park kannst du einen beeindruckenden Ausschnitt dieses faszinierenden Naturraums kennenlernen, etwa die tiefsten Schluchten Europas und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt mit vielen seltenen und endemischen Arten.
Die einzige Großstadt in Aragonien ist Saragossa mit mehr als 670.000 Einwohnern. Hier ist unter anderem der Palacio de la Aljafería sehenswert, dessen älteste Teile ebenso wie die angrenzenden Reste der Stadtmauer noch aus der Zeit der maurischen Besatzung der iberischen Halbinsel stammen.
Noch bekannter ist allerdings die Basílica del Pilar. Bei diesem prachtvollen Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert handelt es sich um das größte barocke Bauwerk des Landes. Mit der Lage direkt am Ufer des Flusses Ebro und dem repräsentativen Platz vor der Kathedrale ist diese Sehenswürdigkeit eine der bedeutendsten in Nordspanien.
Navarra
Finger hoch, wer hat im Geschichtsunterricht gut aufgepasst und weiß mit diesem Namen was anzufangen? Navarra war knapp 700 Jahre lang ein eigenes Königreich, bis es im Jahr 1512 in einen französischen und einen spanischen Teil zerfiel.
Hast du nicht gewusst? Macht nichts, das muss man heute nicht mehr wissen, aber die Episode wirft ein Licht darauf, dass man sich hier eher unabhängig fühlt.
Navarra ist heute eine autonome Provinz in Spaniens Norden und eine der wohlhabendsten des Landes noch dazu. Für dich als Reisenden gibt es hier einiges zu entdecken, zum Beispiel das gleichnamige Weinbaugebiet, das von den guten klimatischen Bedingungen und den guten Böden profitiert und Weine produziert, die mit den bekannteren spanischen Anbaugebieten durchaus mithalten können, aber nicht ganz so teuer sind.
Ein Ausflug in die dortigen Weinberge und ein anschließendes Abendessen in einem der kleinen, traditionsgeprägten Orte mit einem Glas des heimischen Erzeugnisses hat auf jeden Fall das Potenzial, zu einer deiner liebsten und besten Urlaubserinnerungen zu werden.
Die Hauptstadt der Region ist Pamplona; eine Stadt, die auf mehr als 2000 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Ernest Hemingway hat die Stadt insgesamt neun Mal besucht, sein Roman Fiesta erzählt von diesen Erfahrungen und von den inzwischen weltberühmten und sehr umstrittenen Stierläufen, die immer im Juli stattfinden. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen außer dem Hotel La Perla, in dem Hemingway viel Zeit verbrachte, die gotische Kathedrale als Mittelpunkt der Stadt, die historische Stierkampfarena Plaza de Toros und das Museo de Navarra, in dem du dein Wissen über die Vergangenheit der Region als Königreich auffrischen kannst.
Baskenland
Wenn du dich schon mal ein wenig außerhalb des touristischen Kontexts mit Spanien beschäftigt hast, dann weißt du wahrscheinlich, dass es in dem Land einige Regionen gibt, in denen sich die Menschen nicht unbedingt zuerst als Spanier betrachten.
Das Baskenland, das sich ja nicht nur auf den spanischen Staat beschränkt, sondern sich auch über Gebiete in Frankreich erstreckt, gehört da auf jeden Fall mit dazu. Wenn du hier unterwegs bist, macht sich das an der von vielen Menschen gesprochenen baskischen Sprache und natürlich an einer eigenen Kultur bemerkbar.
Kleinstädte wie Portugalete, Santurtzi oder Ondarroa haben eine lange und stolze Fischfangtradition, die nach wie vor gelebt wird. In Getxo dagegen hat man diese Tradition zwar auch, doch hier kam schon früh auch eine touristische Komponente hinzu und die Stadt ist bis heute ein beliebtes Seebad mit gern besuchten Sandstränden.
Vor allem aber zieht es Besucher in die größte Stadt des Baskenlands, Bilbao. Die Stadt hat eine junge Bevölkerung und eine progressive Atmosphäre. Insbesondere in den letzten 20-30 Jahren hat sich die Stadt bemerkenswert entwickelt, unter anderem, indem viele Kunstwerke und moderne architektonische Strukturen das Stadtbild ergänzt haben. Die wichtigste Attraktion ist das Guggenheim-Museum, das einen faszinierenden Kontrast zu den historischen Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert darstellt.
Kantabrien
In dieser recht kleinen Region in Nordspanien zeigt sich das Land von einer Seite, die man gedanklich gar nicht in erster Linie mit Spanien in Verbindung bringt. Kantabrien ist nämlich eine ausgesprochen hügelige, um nicht zu sagen bergige Landschaft. So bergig sogar, dass du im Nationalpark Picos de Europa sogar Skigebiete finden kannst. Der Nationalpark, der zweitgrößte von Spanien, bietet herrliche Landschaften mit Hochalmen und Stauseen und sehr gute Gelegenheiten zum Wandern und zur Naturbeobachtung; in die höheren Lagen kannst du mit Seilbahnen fahren.
Auf jeden Fall einen Besuch wert ist daneben die Hauptstadt der Region, Santander. Die Hafenstadt ist nicht nur das Zentrum der autonomen Gemeinschaft Kantabrien und Wohnort von einem Drittel aller Einwohner derselben, sondern tatsächlich auch ein beliebter Badeort. Und das nicht nur für Einheimische und eine zunehmende Zahl von Besuchern aus dem Ausland: Schon vor rund hundert Jahren hatte der damalige spanische König hier seine Sommerresidenz.
Auf der Halbinsel La Magdalena vor der Stadt findest du ein heute als Universitätsgebäude genutztes Schloss, das einst für König Alfons XIII. erbaut wurde. Santander hat den sehr schönen, fast sichelförmigen Sandstrand El Sardinero, weitere Strände findest du in der Nähe der Stadt.
Außerdem interessant: Zusammen mit einigen anderen europäischen Städten ist Santander eine Projektstadt, in der Nahverkehr, Parkplatzverteilung, Straßenbeleuchtung und andere Dinge über mehrere tausend Sensoren nach Bedarf gesteuert werden.
Asturien
Die grüne Küste in Spaniens Norden, so präsentiert sich Asturien in der Vermarktung als Reiseziel. Die autonome Gemeinschaft befindet sich im Nordwesten des Landes und ist in erster Linie für ihre schönen Strände bekannt. Dahinter allerdings erstreckt sich auch Mittel- und Hochgebirge, so dass diese Region landschaftlich sicher zu den vielseitigsten in Spanien gehört.
Während sich das dünn besiedelte Gebiet des Kantabrischen Gebirges im Süden der Region hervorragend für Ausflüge für Wanderer eignet, ist die Küste ein Paradies für alle, die Entspannung am Meer genießen wollen. Die Costa Verde hat Sandstrände, versteckte Badebuchten und an einigen Stellen die für Nordspanien charakteristischen, naturbelassenen Küstenstreifen mit Felsformationen im Wasser.
Das gemäßigte, von vielen Niederschlägen geprägte Klima sorgt dabei dafür, dass die Gegend immer schön grün aussieht. Ausgedehnte Strände findest du etwa in Ribadesella, wo du in einem Museum darüber hinaus versteinerte Knochen von Dinosauriern sehen kannst, von denen hier an der Küste viele gefunden worden sind.
Ein weiterer beliebter Urlaubsort ist Llanes, wo es neben drei Stränden auch einen hübschen, alten Fischerhafen gibt. Die Hauptstadt von Asturien ist Oviedo, das aus einer römischen Siedlung entstanden ist. Neben historischen Gebäuden wie der Kathedrale lohnt sich ein Besuch, weil die Altstadt von Oviedo komplett Fußgängerzone ist und zum Verweilen einlädt.
Nur knapp 30 Kilometer von Oviedo entfernt liegt die größte Stadt Asturiens, Gijon. Die Einheimischen hier treffen sich am San Lorenzo-Strand und Besucher erfreuen sich darüber hinaus an einer breiten Auswahl an Restaurants mit regionalen Spezialitäten. In der Innenstadt beginnt daneben ein sehr schöner Spazierweg, der über 12 Kilometer bis zum Strand führt.
Galicien
Die autonome Gemeinschaft Galicien ganz im westlichsten Zipfel von Nordspanien ist möglicherweise die Gegend mit den meisten ausländischen Besuchern in Spaniens Norden, schon allein, weil hier der Jakobsweg endet, den in einem Jahr mehr als 170.000 Menschen absolvieren. Tatsächlich lohnt sich der Besuch in diesem Abschnitt des Landes schon allein deswegen, weil man diesen Teil Spaniens kaum mit anderen Regionen in einen Topf werfen kann.
Galicien hat eine sehr eigene Kultur, sogar eine eigene Sprache und eine eigene Geschichte – erste menschliche Spuren stammen aus der Zeit um 25.000 v. Chr. Du kannst diese Eigenständigkeit sogar mit dem bloßen Auge sehen angesichts der Bergketten, die Galicien zum übrigen Spanien abgrenzen.
Die Küste dieses Landesteils dagegen, Riasküste genannt, ist charakteristisch geprägt von zahlreichen Flussmündungen, die ähnlich wie Fjorde in Richtung Meer verlaufen. Wer die Küste in ihrer rauen Form liebt, kommt bei rund 800 Kilometern Steilküste voll auf seine Kosten und wer es lieber etwas sanfter mag, findet etwa 300 Kilometer Strände.
Ein Ort an der Küste, die Stadt A Coruña, wird immer mehr zu einem beliebten Reiseziel. Die Stadt hat einen sehr bedeutenden Hafen, der weite Teile Spaniens und Portugals versorgt und in dessen Nähe findest du eine sehr schöne Strandpromenade, die zu einem Spaziergang einlädt.
Eines der beliebtesten Ziele von ganz Nordspanien ist aber Santiago de Compostela, weithin bekannt als Wallfahrtsort und für die Kathedrale, die du unbedingt besichtigen solltest, auch wenn du nicht über den Jakobsweg hierhergekommen bist. Ebenso sehenswert ist die sich rund um die Kathedrale erstreckende Altstadt, in der man stundenlang umherspazieren könnte.
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