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Die schönsten Märkte des Kontinents
Landestypische Spezialitäten für Europas Kochtöpfe
Gourmetreisen und Inspirationen für Feinschmecker
Es soll ja Leute geben, die sich im Urlaub wünschen, jeden Abend zwischen Schnitzel und Bratwurst wechseln zu können und es gibt ja auch Reiseziele, an denen das hervorragend funktioniert.
Es gibt aber auch Leute, für die Düfte, Aromen und Geschmäcker essenzielle Bestandteile eines Reiseerlebnisses sind. Für die ein Besuch auf dem Markt mehr Urlaub bedeutet als eine Partie Beachvolleyball unter Anleitung des Animateurs.
Wenn dein kulinarischer Horizont nicht bei Döner und Pizza Hawaii endet, dann kannst du auf Reisen die Erfahrung machen, dass sich in besonderen, traditionellen Speisen ganz viel Kultur, ganz viel Atmosphäre und ganz viel Urlaubsgefühl verbergen können.
Natürlich weißt du dann auch, dass die authentische Küche eines Landes eher nicht im Speisesaal eines All-inclusive-Hotels zu finden ist, sondern in Restaurants und Bars, die von außen so aussehen, als würden sie wirklich keinen Wert auf den Besuch von Touristen legen – wo du aber umso herzlicher umsorgt werden wirst. Oder an kleinen Ständen am Rand einer Veranstaltung.
Um kulinarische Entdeckungen zu machen und landestypische Spezialitäten zu entdecken, musst du keine klassische Gourmetreise machen. Diese bringen dich in der Regel in die besten Restaurants eines Landes und in die Küchen, in denen Menschen mit Sternen auf der Schürze arbeiten.
Aber manchmal ist etwas, was man am Straßenrand aus der Hand isst, einfach viel köstlicher als die Sachen auf einem durchgestylten Teller. Oder anders gesagt: Deine Gourmetreise kannst du dir ohne Weiteres selbst gestalten. Dein Startpunkt dafür ist der Markt. Aus den frischen Produkten der Region kannst du dir selbst in der Ferienwohnung ein herrlich authentisches Menü zubereiten oder du kannst Dinge finden, die du mitnehmen kannst, um zuhause das Urlaubsgefühl wieder auf die Zunge zu holen.
Darüber hinaus sind viele Märkte inzwischen zu wahren Fresstempeln umgestaltet worden, mit kleinen Restaurants, Häppchen zum Mitnehmen und Street Food.
Hamburg: Fischmarkt
Einen Vorteil haben traditionelle Märkte fast immer: Sie finden zu einer Zeit statt, in der sie nicht mit anderen Veranstaltungen konkurrieren. Das gilt im besonderen Maße für den Hamburger Fischmarkt.
Eine städtische Verordnung aus dem Jahr 1703 legte fest, dass die Fischer ausnahmsweise auch sonntags Handel treiben durften, aber nur so früh, dass sie noch in die Kirche gehen konnten.
Deine Gourmetreise zu den Spezialitäten Norddeutschlands beginnt daher sonntags um 5 Uhr (Winter ab 7 Uhr); jedenfalls, wenn du die ganz frischen Produkte haben willst. Der Markt schließt um 9:30 Uhr. Viel längere Zeiten würden die Stimmbänder der Händler wohl auch nicht aushalten, für die der Begriff der Marktschreier vermutlich mal erfunden worden ist.
Auf dem Markt, der im Hamburger Stadtteil Altona-Altstadt zu finden ist, bekommst du übrigens trotz des Namens nicht nur Fisch, sondern auch viele andere Lebensmittel von Obst bis Fleisch und daneben Haushaltsgegenstände, Zimmerpflanzen, lebende Tiere und eigentlich so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann.
Öffnungszeiten: Sonntags 5 bis 9:30 Uhr
Adresse: Große Elbstraße 9, 22767 Hamburg, Deutschland
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Kopenhagen: Torvehallerne
Skandinavien hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem gefragten Ziel für Gourmetreisen entwickelt und in Kopenhagen zum Beispiel gibt es eine ganze Reihe herausragender Restaurants.
Diese allerdings können nur so gut sein, wie sie sind, wenn sie erstklassige Produkte nutzen können und da kommt Torvehallerne ins Spiel, der bekannteste und bestsortierte Markt für Lebensmittel in der dänischen Hauptstadt. Du kommst hin, indem du mit der Metro zur Station Nørreport fährst.
Geöffnet wird um 10, sonntags um 11 Uhr und gehandelt werden allerhand frische Produkte von Gemüse bis Käse. Angesichts der nur wenige Kilometer entfernt liegenden Küste ist auch der angebotene Fisch garantiert ultrafrisch.
Allerdings ist das traditionelle Marktgeschehen fast ein wenig in den Hintergrund geraten, denn Torvehallerne ist vor allem ein Paradies, wenn du dich durch landestypische Spezialitäten und innovative Küchenideen futtern willst. Smørrebrød nach alter dänischer Art? Hier besonders gut, weil die Zutaten nicht frischer sein könnten.
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 19 Uhr
Adresse: Frederiksborggade 21, 1362 København, Dänemark
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London: Borough Market
Großbritannien hat keinen besonders ausgeprägten Ruf, was landestypische Spezialitäten angeht. Was aber nicht heißt, dass es dort keine kulinarische Tradition und keine Gelegenheit zu geschmacklichen Ergebnisreisen geben würde. Ganz im Gegenteil, London ist Heimat unzähliger hervorragender Restaurants in jeder erdenklichen Stilrichtung.
Genauso international geht es auch auf den Märkten zu und der aufregendste und vielseitigste davon ist ohne Zweifel der Borough Market im Stadtviertel Southwark, den du vielleicht schon in dem einen oder anderen Film gesehen hast, zum Beispiel in Bridget Jones.
Daneben ist der Borough Market aber vor allem dafür bekannt, besonders hochwertige Produkte anzubieten, was dazu geführt hat, dass die Köche von besagten Londoner Restaurants mit Vorliebe hier einkaufen.
Daneben ist der historische Markt – die Anfänge gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück – inzwischen ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Dazu hat sicher auch die Tatsache beigetragen, dass rund um den Markt mehrere gute Restaurants eröffnet worden sind.
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 17 Uhr
Adresse: 8 Southwark St, London SE1 1TL, Vereinigtes Königreich
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Rotterdam: Markthal
Als Heimat des größten Hafens des Kontinents sollte Rotterdam ohnehin zu den Stationen deiner Gourmetreise gehören, zumindest wenn du Fisch und Meeresfrüchte magst. Und die Markthalle der Stadt, die 2014 eröffnet wurde, zählt mit ihrem markanten Äußeren und der Form eines aufrecht stehenden Hufeisens sowieso zu den Sehenswürdigkeiten, die man besucht haben sollte.
In dem elf Stockwerke hohen Gebäude sind auch Büros und Wohnungen untergebracht und unter der Decke befindet sich ein großformatiges Kunstwerk eines niederländischen Künstlers, aber dich als Feinschmecker interessieren natürlich in erster Linie die Marktstände, an denen das frische Gemüse der niederländischen Felder und viele andere landestypische Spezialitäten, darunter natürlich auch der berühmte holländische Käse, angeboten werden.
Mehr als eine Million Besucher werden Jahr für Jahr in der Rotterdamer Markthalle gezählt, was auch damit zusammenhängt, dass man das Angebot um kleine Bars und Restaurants ergänzt hat, die dazu einladen, sich durch die kleinen Speisen aus frischen Zutaten zu schlemmen.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag sowie Samstag 10 bis 20 Uhr, Freitag 10 bis 21 Uhr,
Sonntag 12 bis 18 Uhr
Adresse: Verlengde Nieuwstraat, 3011 GM Rotterdam, Niederlande
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Wien: Naschmarkt
Die meisten der beliebtesten Märkte auf dem europäischen Kontinent haben eine lange Tradition und sind daher nicht nur Ziel von Gourmetreisen, sondern auch für sich allein genommen schon Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt.
Der Wiener Naschmarkt, zu finden zwischen Linker und Rechter Wienzeile und täglich außer sonntags ab 6 Uhr geöffnet, besteht schon seit den 1780er Jahren. Traditionelle Marktwaren wie Gemüse, Obst und Fleisch findest du hier in Hülle und Fülle.
Dabei sind es nicht nur die Produkte regionaler Erzeuger, die man hier kaufen kann, sondern der Naschmarkt ist auch ein echter Tipp für alle, die sich für Lebensmittel aus dem Ausland interessieren. Vor allem kroatische, griechische, türkische und serbische Zutaten kann man hier bekommen, aber auch solche aus China oder Japan.
Darüber hinaus ist der Wiener Naschmarkt seit Anfang des 21. Jahrhunderts auch Standort zahlreicher Gastronomiebetriebe und damit im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Naschmarkt geworden.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 6 bis 21 Uhr, Samstag 6 bis 18 Uhr,
Adresse: Naschmarkt, 1060 Wien, Österreich
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Florenz: Mercato Centrale
Wer eine Gourmetreise unternehmen möchte, plant dabei ja nicht unbedingt ein, richtig früh aus dem Hotelbett zu steigen. Die landestypischen Spezialitäten von Italien, Spanien oder Griechenland genießt man schließlich am besten am Abend auf der Terrasse im Licht der langsam sinkenden Sonne.
Aber wenn man die authentische Atmosphäre eines lokalen Bauernmarkts mitnehmen möchte, dann bleibt eben oft wirklich nur das frühe Aufstehen.
In Florenz aber kannst du dir ein bisschen Zeit lassen, erst eines der großartigen Museen der Stadt besuchen und noch bis zum Nachmittag wenige Schritte zum Mercato Centrale gehen, dem traditionellen Markt.
Dieser besteht aus zwei Teilen: Im Außenbereich findest du zum Beispiel Lederwaren, Kleidung und Dekoartikel, während der Innenbereich, untergebracht in einer historischen Markthalle aus den 1870er Jahren, den lokal produzierten Lebensmitteln vorbehalten ist. Toskanischen Wein, italienischen Käse, regional produziertes Olivenöl und Obst und Gemüse gibt es hier im Überfluss, dazu gibt es viele Stände, an denen du köstliche kleine Häppchen und Snacks schnabulieren kannst.
Öffnungszeiten: Täglich 9 bis 0 Uhr
Adresse: Piazza del Mercato Centrale, Via dell’Ariento, 50123 Firenze FI, Italien
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Barcelona: Mercat de Sant Josep
Schon im 13. Jahrhundert haben sich am Rand der berühmten Straße La Rambla in Barcelona die Bauern aus dem Umland Barcelonas eingefunden, um ihre Waren an den Mann zu bringen. Diese alte Tradition wird bis heute fortgesetzt, seit mehr als hundert Jahren sind nun die Markthallen des auch Mercat de la Boqueria genannten Markts in Betrieb.
Mehr als 800 Stände gibt es, gespickt mit unzähligen Möglichkeiten zum Probieren und zumindest teilweise thematisch getrennt nach Käse, Wurst und Fleisch, Gemüse und allem anderen, was du brauchst, um Spaniens kulinarische Genusswelten zu erkunden.
Traditionell nehmen die Fischhändler einen großen Teil des Platzes ein, aber auch frische Säfte, Serrano-Schinken, Süßwaren, Öle und Gewürze haben selbstverständlich ihren Platz.
Wenn du es geschafft hast, die vielen Stände mit den verlockenden Waren zu passieren, ohne unter der Last der Tüten zusammenzubrechen, findest du am hinteren Ende der Halle etliche kleine Restaurants und Bars, wo du die frischen Produkte des Markts zu köstlichen Häppchen verarbeitet probieren kannst.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 20:30 Uhr
Adresse: La Rambla, 91, 08001 Barcelona, Spanien
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Lissabon: Mercado da Ribeira
Auch im Süden Europas, wo die landestypischen Spezialitäten oft ganz besonders aromatisch daherkommen und ein Besuch auf dem Markt eigentlich zum Pflichtprogramm gehören sollte, ist das Konzept, Markthallen von einem Shopping-Angebot zu Lifestyle-Spots umzugestalten, längst angekommen. Der Mercado da Ribeira in Lissabon zeigt das deutlich.
Der traditionsreiche Markt, seit 1876 an diesem Platz zu finden und in einer historischen Halle aus Eisenarchitektur zu finden, hatte der Markt Anfang des 21. Jahrhunderts Schwierigkeiten und mit nachlassendem Interesse zu kämpfen.
Der Markt wurde dann an einen Investor übergeben, der ihm das jetzige, zeitgemäße und sehr einladende Aussehen verlieh.
Geblieben sind die Händler mit den frischen Produkten von Portugals Feldern und den heimischen Manufakturen, so dass du nach wie vor Backwaren und Gemüse, Olivenöl und Meersalz, Fisch und Fleisch gibt. Das aber findet jetzt an modernen Ständen aus Holz seinen Platz und wird ergänzt um einen Bereich, in dem du köstliche portugiesische Spezialitäten probieren kannst.
Das Mischkonzept erwies sich als so erfolgreich, dass der Betreiber inzwischen auch in einigen anderen Städten in Europa Märkte nach demselben Prinzip betreibt, unter anderem auch in Porto.
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 0 Uhr
Adresse: Av. 24 de Julho 49, 1200-479 Lisboa, Portugal
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