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Timișoara und das Banat, ein besonderes Stück Europa
Erkundungsreise durch die Geschichte in der Region Banat
Die besten Sehenswürdigkeiten in Timișoara
Timișoara, manchmal auch noch unter dem alten deutschen Namen Temeswar zu finden, liegt im äußersten westlichen Zipfel Rumäniens und ist die drittgrößte Stadt des Landes. Sie war schon immer das Zentrum einer Region, die als das Banat bezeichnet wird und die sich heute bis in die Nachbarländer Serbien und Ungarn erstreckt.
Das Banat ist einerseits fruchtbares Land und hat andererseits auch viele Bodenschätze aufzuweisen, was dazu führte, dass sich im Laufe der Geschichte alle möglichen Herrscher dafür interessiert haben. Das kannst du zum Beispiel gut an den Sehenswürdigkeiten in Timișoara ablesen, aber auch im Rest der Region erleben, die zunehmend das Interesse auf sich zieht.
Das Banat wird begrenzt von den Karpaten auf der einen und den Flüssen Donau und Theiß auf anderen Seiten. Es hat seinen Namen vermutlich aus der serbischen oder ungarischen Sprache, in der „ban“ für „Graf“ steht.
Die jetzige Aufteilung auf die Staatsgebiete kam nach dem Ersten Weltkrieg zustande, nachdem es vorher zum Römischen Reich, zu den Germanen, zu Ungarn und zum Osmanischen Reich gehörte, um nur einige zu nennen. Es war also schon immer eine Gegend, in der viele Volksgruppen meist recht friedlich miteinander lebten. Auch die Spuren der deutschen Volksgruppe, der sogenannten Donauschwaben, lassen sich vielerorts noch finden.
Ein Besuch der Region ist so gesehen eine Reise in die europäische Geschichte mit allen ihren Verwerfungen. Er ist aber auch eine Entdeckungsreise durch drei europäische Länder, in denen tatsächlich noch Entdeckungen zu machen sind.
Timișoara
Timișoara ist das grenzüberschreitende Zentrum dieser Region und zugleich ein guter Startpunkt, um deine Reise ins Banat zu beginnen. Die Stadt hat einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und nicht zuletzt wegen ihrer Lage einige internationale Unternehmen anlocken können.
Das hat es auch mit sich gebracht, dass Timișoara gute Verkehrsverbindungen hat einschließlich eines Flughafens mit internationalen Verbindungen.
Mit der Wahl der Stadt zu Europas Kulturhauptstadt 2023 und den damit verbundenen Fördermitteln wurde die Region noch einmal attraktiver. Zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten von Timișoara erwartet dich hier seitdem auch ein erweitertes Kulturangebot.
Dabei war das vorher schon nicht schlecht, wie eine Reihe von jährlichen Kunst- und Musikfestivals beweist. Vor allem aber sind die Investitionen rund um den Kulturhauptstadt-Titel in die Sanierung der Altstadt geflossen, in der du deine Erkundung der Sehenswürdigkeiten von Timișoara beginnen solltest.
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Altstadt
Unter den Sehenswürdigkeiten von Timișoara ganz oben steht sicherlich das Zentrum der Stadt. Es kann schon sein, dass dir das Stadtbild hier irgendwie vertraut erscheint. Rund 15.000 historische Gebäude stehen hier, die in den Jahren nach dem politischen Umsturz in Rumänien zu einem großen Teil saniert und aufgehübscht worden sind, ebenso wie die oft mit Kopfsteinpflaster angelegten Straßen.
Als die Bauwerke errichtet wurden, gehörte die Region zu Österreich-Ungarn und so kommt es, dass dafür in der Regel die Pastellfarben verwendet wurden, wie man sie auch aus den Städten Österreichs kennt. Die Stadtmitte erstreckt sich rund um eine Vielzahl von Plätzen, die alle ihre eigenen Charaktere haben und an denen du dich bei deiner Tour zu den Sehenswürdigkeiten von Timișoara gut orientieren kannst.
Piața Victoriei
Die Piața Victoriei ist unter den Plätzen der Stadt in gleich mehrfacher Hinsicht besonders hervorzuheben. Einerseits, weil sich hier die Fußgängerzone befindet, zu der viele Cafés, Bars und Restaurants gehören. Andererseits wegen der geschichtlichen Bedeutung, denn hier fanden während der Revolution von 1989 die ersten Aufstände und Unruhen statt – Einschusslöcher in den Häusern erzählen bis heute ebenso von diesen dramatischen Wochen wie ein Mahnmal auf dem Platz. Und von diesen Dingen abgesehen ist die Piața Victoriei der Platz mit einer hohen Konzentration an Sehenswürdigkeiten von Timișoara.
Hier befindet sich das im Renaissancestil in den 1870er Jahren erbaute Nationaltheater und Opernhaus, so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt. In den Jahren nach der Erbauung wurden rund um die Oper mehrere prachtvolle, mehrstöckige Gebäude, sogenannte Palais, errichtet.
Besonders ins Auge fallen das Palais Lloyd, einst eine Handelsbörse mit einem bei Künstlern und Intellektuellen beliebten Café im Erdgeschoß und das Palais Löffler mit seinen drei Innenhöfen und schmuckvollen Fassadenverzierungen. In der Mitte des Platzes findest du einen kleinen Park und einen Brunnen mit wasserspeienden Fischen aus Bronze.
Piața Unirii
Während die Piața Victoriei der bekannteste und wohl auch meistbesuchte Platz in der Altstadt ist, ist die Piața Unirii die älteste. Sie liegt innerhalb der Grenzen der mittelalterlichen Festungsmauer und sie bietet ein ganz anderes Bild. Zwar gibt es auch hier Bars und Cafés, doch der Platz wird geprägt vom Dom zu Timișoara, ein prächtiges, barockes Bauwerk, das im Jahr 1754 eingeweiht worden ist und im Inneren sehr sehenswert ausgeschmückt wurde.
Das Ganze ist umgeben von zahlreichen anderen sehenswerten Bauten, darunter die serbisch-orthodoxe Kirche genau gegenüber und dem Palstul Baroc mit einem Kunstmuseum. In der Mitte des Platzes befindet sich eine Dreifaltigkeitssäule und ein Brunnen, aus dem schwefelhaltiges Thermalwasser sprudelt.
Piața Libertății
Neben dem „Platz des Sieges“ und dem „Platz der Vereinigung“ ist die Piața Libertății, der Platz der Freiheit, der dritte der großen Plätze in der Innenstadt, die zu den Sehenswürdigkeiten von Timișoara zählen. Dieser Platz wirkt etwas offener und weitläufiger als die anderen beiden. Er wurde 2014 umgestaltet und hat jetzt ein markantes, rot-graues Pflaster.
Neben anderen historischen Bauten ist hier vor allem das Alte Rathaus erwähnenswert. Es stammt ursprünglich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist aber einige Male verändert worden. Hier ist heute die musikalische Fakultät der Universität untergebracht.
Vor dem Gebäude steht die Statue des heiligen Nepomuk und der Maria. Sie wurde 1756 in Wien gebaut, in Einzelteilen über die Donau bis nach Timișoara gebracht und ist ein Gedenkmal für die Toten der Pest-Epidemie aus den Jahren 1738 und 1739.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Timișoara
Das historische Zentrum mit den drei größeren und einigen kleineren Plätzen ist der Ort, an dem sich das Geschehen in der Stadt abspielt und wo du in recht kurzer Zeit die meisten Sehenswürdigkeiten in Timișoara sehen kannst.
Im näheren Umfeld befindet sich auch die Maria-Theresia-Bastion. Dabei handelt es sich um einige Bögen der Festungsmauer, die im Auftrag der Habsburger Mitte des 18. Jahrhunderts aus Ziegelsteinen gebaut worden war. Innerhalb des Bauwerks findest du einige Geschäfte sowie einen Teil der Ausstellung des Nationalmuseums.
Eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit ist das Schloss Hunyadi, das ursprünglich Anfang des 14. Jahrhunderts für den ungarischen König erbaut worden war. Die heutige Gestaltung des Bauwerks, das die naturkundliche Sammlung des Banater Nationalmuseums beherbergt, stammt allerdings aus dem Jahr 1856. Wenn dir der Sinn statt nach historischen Bauwerken mehr nach etwas frischer Luft steht, dann kannst du ein wenig am Ufer der Bega spazieren gehen.
Der Fluss zieht sich durch das ganze Stadtgebiet und wird von insgesamt vierzehn Brücken überspannt. Die wohl hübscheste davon ist die Podul Decebal. Sie führt vom Neptunbad, einem denkmalgeschützten Schwimmbadbau aus dem Jahr 1914, hinüber in den Innenstadtbereich.
Oder du besuchst den Zentralpark Parcu Central. Dieser wurde 1870 angelegt und ist mehr als 90.000 Quadratmeter groß. Seit einigen Jahren hat der Park eine Allee der Persönlichkeiten, bestehend aus Reihen mit Büsten, die bekannte lokale Persönlichkeiten abbilden.
Das Banat außerhalb von Timișoara
Wenn du im Anschluss an deine Erkundung der Sehenswürdigkeiten von Timișoara noch etwas Zeit hast, empfiehlt es sich, auch das Umland zu erkunden und die historische Region des Banat kennenzulernen, die sich hier am Dreiländereck über mehrere Staatsgrenzen erstreckt.
Rumänien
Rumänien hat flächenmäßig den größten Anteil an der grenzüberschreitenden Region. Das Banat zeigt sich hier landschaftlich ganz anders als im benachbarten Serbien und besteht zu einem großen Teil aus den Berglandschaften der Karpaten. Hier kommen vor allem Naturfreunde auf ihre Kosten, die etwa im Nationalpark Retezat im gleichnamigen Abschnitt des Gebirges ein gutes Netz aus manchmal recht anspruchsvollen Wanderwegen finden.
Für die Anstrengungen wirst du belohnt mit einer schönen Berglandschaft einschließlich klarer Seen und mit der Chance, vielleicht eine der großen Raubtierarten Europas beobachten zu können – vom Fuchs bis zum Braunbär sind sie hier alle zuhause, ebenso wie Fischotter, Murmeltiere und Auerhühner.
Das Poiana-Ruscă-Gebirge, eine weitere Gebirgskette in der Region, hat eine ganz ähnliche Biodiversität in Flora und Fauna, hat aber zusätzlich noch einige Höhlen aufzuweisen. In einer davon, der Românești-Höhle, findet jährlich im Oktober ein Musikkonzert bei beeindruckender Akustik statt.
Falls du dich außer für die Natur auch noch weiter für die multikulturelle Vielfalt und Geschichte der Region interessierst, kannst du zudem die Stadt Lugoj besuchen, die zweitgrößte Stadt im Kreis. Die Theiß teilte den Ort einst in einen rumänischen und einen deutschen Teil. Viele historische Gebäude weisen heute noch auf diese Vielfalt hin und auch die zahlreichen Kirchengebäude unterschiedlicher Richtungen, von der Synagoge über die griechisch-katholische Kathedrale bis zur lutheranischen Kirche zeugen vom Zusammenleben der Kulturen. Lugoj gilt heute als Stadt der Musik und hat ein großes kulturelles Angebot.
Ebenfalls einen Abstecher wert ist die Stadt Arad am Fluss Marosch und nahe der Grenze zu Ungarn. Diese Gegend war bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt, entsprechend viele historische Spuren lassen sich hier entdecken. Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Statue des Heiligen Nepomuk, die 1729 aus Sandstein gefertigt wurde. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Museumskomplex Arad, in dem mehrere Museen, darunter eines für Naturwissenschaften und eines für Archäologie im Gebäude des Kulturzentrums untergebracht sind. Zum Komplex gehören darüber hinaus weitere Museen an anderen Orten im Stadtgebiet.
Serbien
Etwa ein Drittel der Fläche der Region liegt auf serbischem Gebiet. Dort findest du zum Beispiel die Berge des Vršačke planine, eines Mittelgebirges, das als Ausläufer zu den Karpaten gehört. In der ansonsten flachen Landschaft stechen die Berge optisch hervor. Hier wird traditionell Wein angebaut und hier befindet sich das Kloster Mesić, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht. Im Inneren des kleinen Klosters kannst du einige schöne Fresken sehen, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Die kleine Stadt Vršac, die in dieser Gegend liegt, wird seit dem Mittelalter vom Vršac Castle auf einem Hügel bewacht. Der Aufstieg lohnt sich nicht nur wegen des in den alten Gemäuern untergebrachten Museums, sondern auch wegen der schönen Fernsicht, die bis ins benachbarte Rumänien reicht.
Die größte Stadt auf der serbischen Seite des Banat ist Pančevo, am Ufer der Donau und des Flusses Temesch gelegen. Bei einem Aufenthalt hier solltest du dir den alten Leuchtturm am Temesch ansehen und dem Nationalgarten, einem großen Stadtpark mit Waldgebiet, einen Besuch abstatten. Außerdem gibt es in der Stadt das Nationalmuseum mit vielen Abteilungen von Archäologie über Kunst bis zu Ethnografie und ein Brauereimuseum.
Im Juni findet in Pančevo ein Karneval mit traditioneller Parade statt. Wenn du dich stattdessen mehr für Natur interessierst, findest du im Mündungsgebiet des Temesch in die Donau ein bedeutendes Vogelschutzgebiet.
Ungarn
In Ungarn wird nur ein kleiner Abschnitt im Südosten des Landes zum Banat gezählt. Die Region ist weitgehend landwirtschaftlich geprägt, unter anderem werden die berühmten ungarischen Paprika hier angebaut.
Streng genommen zählen nur eine Handvoll Dörfer zum Banat, doch wenn du Ungarn auf deiner Entdeckungsreise miteinschließen möchtest, kannst du einen Abstecher in die kleine Kreisstadt Csongrád machen. Das grüne Zentrum mit den von alten Bäumen gesäumten Alleen ist ein Ort zum Wohlfühlen, genauso wie das örtliche Thermalheilbad. Ein besonders beliebtes Ausflugsziel ist das Flussufer der Theiß, die hier Tisza heißt. Dort ist eine Sandbank entstanden, die wie ein Strand aussieht und im Sommer auch genauso genutzt wird.
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