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Urlaub in Portugal für Kenner und Genießer
Authentische Reiseziele für Urlaub in Portugal
Acht Portugal-Geheimtipps abseits der Algarve
Portugal ist in den letzten Jahren auf der Beliebtheitsskala der Reiseziele in Europa immer weiter nach oben gerückt. Das ist auch kein Wunder, denn Urlaub in Portugal bedeutet wunderbare Strände, herrliches Wetter, freundliche Menschen und allerhand Sehenswertes und das alles in einer Form, die meist weniger an Massentourismus erinnert als in vielen anderen beliebten Urlaubsländern in Europa.
Nun ist Portugal zwar nicht besonders groß – die Fläche entspricht knapp der Hälfte der Fläche Spaniens und im Gegensatz zu den 47 Millionen iberischen Nachbarn leben nur gut 10 Millionen Menschen in Portugal – aber dennoch konzentrieren sich die Besucherströme in aller Regel nur auf einen recht schmalen Abschnitt entlang der Südküste des Landes, der Algarve. Dagegen ist nichts zu sagen, diese Gegend ist wunderschön, ganz und gar entspannt und steckt auch dann noch voller Entdeckungen, auch wenn man schon mehrfach dagewesen ist.
Aber es wäre dennoch falsch, sich nur auf diese Region zu fokussieren. Denn obwohl es an der Algarve weitestgehend eher noch Fischerorte als Bettenburgen gibt und man auch in den Sommerferien hier noch einen durchaus individuellen Urlaub verbringen kann, so trifft man in den beliebtesten Ferienorten dort während der Hochsaison eben doch oft mehr Briten, Franzosen und Deutsche als Portugiesen.
Das echtere, emotionalere, authentischere Portugal findet man dagegen oft in Orten außerhalb der Algarve. Wobei „außerhalb der Algarve“ nicht heißen muss „ohne Meer“ und schon mal gar nicht „ohne Erlebnisse“. Solche Orte kann man durchaus als Portugal-Geheimtipps bezeichnen, weil sie in den Angeboten der großen Reiseanbieter so gut wie nie vorkommen.
Ganz ähnliches gilt auch für die großen Städte. Lissabon und Porto, die beiden Metropolen des Landes, zählen zu den schönsten Städten Europas. Ein Besuch in beiden Städten ist auch für ein verlängertes Wochenende durchaus empfehlenswert und es ist tatsächlich typisch portugiesischer Charme, der Besucher in diesen beiden Perlen des Landes empfängt – Portugal-Geheimtipps sind sie aber beim besten Willen nicht. Diese Bezeichnung kann man dagegen ohne Weiteres für andere, kleinere Städte im Land verwenden.
Braga
Nur eine kurze Strecke vom schönen Porto und dem dortigen Flughafen entfernt liegt mit Braga die drittgrößte Stadt des Landes, die trotz dieser Vorzüge eher selten auf einem Reiseplan erscheint und daher durchaus zu den Portugal-Geheimtipps gezählt werden kann. Die Stadt mit knapp 200.000 Einwohnern hat eine sehr lange Geschichte, die sich an verschiedenen Stellen im Stadtbild widerspiegelt, zum Beispiel in Gestalt der Fonte do Ídolo. Dabei handelt es sich um einen Springbrunnen aus römischer Zeit, genauer gesagt aus dem 1. Jahrhundert. Dieser Brunnen ist sicher die älteste Sehenswürdigkeit von Braga, allerdings nicht die bekannteste.
Dieser Titel geht eindeutig an die Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte, die dir vielleicht auf Abbildungen, Kalenderblättern oder Postern schon mal begegnet ist. Sie liegt auf einem Hügel am Stadtrand und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Besonders eindrucksvoll ist der Blick vom Fuß der 581 Stufen zählenden Treppe, die zur Kirche hinaufführt. Wer im Urlaub in Portugal etwas Sport treiben möchte, ist hier genau richtig. Man kann sich allerdings auch Zeit lassen, um die Treppen zur Kirche hinaufzusteigen, beziehungsweise sollte man das sogar tun. Der Weg nach oben nimmt einen Zickzackkurs und dieser wird an den Ecken unterbrochen von kunstvollen Statuen und Springbrunnen, die Stationen aus dem Leben Jesu zeigen. Wer sich das entgehen lassen möchte, fährt mit einer historischen Standseilbahn nach oben, die mit Wasserkraft betrieben wird. Oben wartet dann nicht nur die fein, filigrane Kirche aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch ein hübscher kleiner Garten und ein schöner Blick auf die Stadt.
Nationalpark Peneda-Gerês
In vielen Ländern, die in erster Linie mit ihren Küsten und Stränden Besucher anlocken, bekommen die abseits davon liegenden Regionen vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Dazu gehört in Bezug auf den Urlaub in Portugal ganz sicher der einzige Nationalpark des Landes, der sich ebenfalls im Norden an der spanischen Grenze befindet. Das Schutzgebiet, das zum Teil als Wildnis ausgewiesen und damit für Besucher nicht zugänglich ist, umfasst mehrere Gebirgszüge und die dazwischenliegenden Täler und enthält auch terrassenförmig angelegte Weidegebiete für die traditionelle Landwirtschaft der Menschen, die hier leben.
Dazwischen gibt es viel Wasser in Form von Bächen, Flüssen und Stauseen, das für eine immergrüne, dichte Vegetation sorgt. So ist ein Besuch in dieser Region ein echter Portugal-Geheimtipp für alle, die sich für Natur interessieren, denn mit ein bisschen Glück kannst du einigen der hier lebenden Tierarten begegnen, zu denen unter anderem eine halbwilde Gattung wilder Ponys gehört. Sie ist es auch für Menschen, die gerne unter freiem Himmel aktiv sind, denn es gibt zahlreiche großartige Wanderwege mit ebenso großartigen Ausblicken in diese grüne Lunge Portugals. Bei Besuchern besonders gefragt sind die teilweise spektakulären Wasserfälle, die an verschiedenen Stellen im Nationalpark zu finden sind.
Douro-Tal
Ein Teil der typischen Atmosphäre von Porto, einem der beliebtesten Zwischenstopps und Zielorte bei einem Urlaub in Portugal, stammt von der Tradition des Weinbaus in der Region. Doch tatsächlich bekam der berühmte Portwein seinen Namen davon, dass er in Porto beziehungsweise im auf dem gegenüberliegenden Flussufer liegenden Vila Nova de Gaia in Fässern reifte, abgefüllt und auf die Reise geschickt wird – ein Besuch der Weinkellereien gehört unbedingt mit zum Besuchsprogramm. Und zum typischen Bild dieser Stadt gehören auch die sogenannten Rabelos, die hübschen, schmalen Boote, auf denen früher die Weinfässer nach Porto gebracht wurden. Denn die eigentlichen Anbaugebiete liegen flussaufwärts rechts und links des Flusses Duoro, einige Kilometer von Porto entfernt im Landesinneren.
Je weiter du von Porto nach Osten gelangst, desto weniger Touristen triffst du, mal abgesehen von der gelegentlichen Flusskreuzfahrt. Dabei ist diese Region landschaftlich kaum zu schlagen: Weinberge, die sich steil am Ufer des Douro aufrichten und hübsche kleine Orte mit den Höfen der Weinbauern prägen das Bild, dazwischen das schimmernde Band des Flusses in der Sonne. Wer möchte und zur richtigen Zeit da ist, kann bei der Weinlese mithelfen und in der restlichen Zeit des Jahres warten malerische Quintas (Landhäuser) auf Besucher, von denen sich viele auf Ökotourismus spezialisiert haben. Für Besucher, die einen entspannten Urlaub in einer ganz und gar unaufgeregten Region genießen und wunderbare Spaziergänge, Kanufahrten oder Radtouren durch eine sehenswerte Umgebung erleben wollen, ist das Douro-Tal ganz sicher einer der Portugal-Geheimtipps. Ganz im Osten, wo der Fluss über viele Kilometer die Grenze zu Spanien bildet, kommen die Felswände dem Wasser näher und dazwischen haben zahlreiche Vogelarten ihr Zuhause in einem geschützten Gebiet, dem Naturpark Douro, der auf jeden Fall einen Ausflug wert ist.
Lamego
Im Herzen des Weinbaugebiets Alto Douro liegt mit der Kleinstadt Lamego einer von Portugals Geheimtipps. Der Ort hat große geschichtliche Bedeutung für Portugal, denn hier wurde im Jahr 1143 der erste portugiesische König bestätigt, der dem Land den Namen Portugal verlieh. Auch danach blieb Lamego bedeutend, etwa als Marktplatz für orientalische Gewürze und dieser Wohlstand zeigt sich bis heute in den edlen, alten Gebäuden, die das Stadtbild prägen.
Die Stadt ist ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Erkundung der Region am Ufer des Duoro und für das eine oder andere gute Glas Wein am Abend, am besten mit Panoramablick über das Flusstal und die Weinberge. Stichwort Ausblick: Ähnlich wie in Braga hat auch Lamego eine sehenswerte Wallfahrtskirche auf einem Hügel am Stadtrand und ebenso wie dort gelangt man auch zu dieser über eine lange, kunstvoll gestaltete Treppe mit hunderten Stufen.
Serra do Buçaco
Portugal hat zwar nur einen Nationalpark, dafür aber gibt es umso mehr Portugal-Geheimtipps in Form von Naturparks im ganzen Land. Und diese zeigen dir das Land von einer ganz anderen Seite, als du dir vielleicht vorgestellt hast und beweisen damit, dass ein Urlaub in Portugal auch ohne Strand und Wellen möglich ist. In diese Kategorie ist auch die Serra do Buçaco zu zählen, die du einige Kilometer nördlich von Coimbra findest. Das besondere an diesem Naturpark ist seine ungewöhnliche Vielfalt an Arten. Papst Innozenz X. soll Mitte des 17. Jahrhunderts mit dem Ausschluss aus der Kirche gedroht haben, der in dem waldreichen Gebiet einen Baum fällt.
Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass sich hier viele Pflanzenarten geschützt und sicher fühlen können, wichtiger ist aber wohl die Tatsache, dass die berühmten portugiesischen Entdecker von ihren Reisen in alle Welt oft Pflanzen und Pflanzensamen mitbrachten und sie alle wurden hier in die Erde gebracht. So kannst du hier auf einem Netz aus Wegen durch einen wahren Märchenwald mit Bächen und Seen und mehreren kleinen Kapellen wandern. Vom Naturpark umgeben liegt der kleine Kurort Luso. Hier befinden sich ein ehemaliger königlicher Sommerpalast, der inzwischen zum Hotel umfunktioniert wurde, mehrere Heilbäder und ein sehenswertes Kloster aus dem 17. Jahrhundert.
Leiria
Etwa 300 Kilometer sind es von Porto nach Lissabon; eine Strecke, die sicher bei so manch einem Urlaub in Portugal von Besuchern zurückgelegt wird und mit der man es schafft, die beiden wichtigsten und vielleicht auch sehenswertesten Städte des Landes an einem Tag zu besuchen. Muss man aber nicht. Man kann stattdessen auch etwa auf der Hälfte der Strecke einen Halt machen und einen von Portugals Geheimtipps aufsuchen. Die Stadt Leiria in der Region Zentralportugal hat alles, was man von mittelgroßen portugiesischen Städten erwartet: eine lange Geschichte, die sich in hübschen, mit bemalten Fliesen geschmückten Häusern ausdrückt; einen Fluss, der das Stadtbild prägt; eine authentische Küche mit eigenen Spezialitäten und eine Burg, die auf einem Hügel über allem thront.
Eine Zeitlang war diese Burg der Sitz des portugiesischen Königs und bei einem Besuch kannst du ebenso wie dieser damals einen schönen, weiten Blick über die Landschaft werfen. Oder du kannst durch den von ebenjenem König angelegten Kiefernwald hin zum Strand wandern. Oder du machst es wie viele Portugiesen aus dem erweiterten Umland und kommst zum Einkaufen hierher, denn Leiria mit seinem hübschen Stadtkern gilt allgemein als eine Art Shoppingparadies.
Mafra
Wenn du im Rahmen deines Urlaubs in Portugal zu einem Besuch nach Lissabon kommst, zweifellos eine der schönsten Hauptstädte Europas, gehört eigentlich auch immer ein Abstecher nach Sintra ein paar Kilometer außerhalb der Stadt zum Programm. Die dortigen, farbenfrohen Paläste gehören zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Portugals. Dieser Umstand allerdings führt eben auch dazu, dass du dir die Zeit und den Platz dort mit ganz vielen anderen Besuchern aus aller Welt teilen musst und mitunter gar nicht genug Muße hast, die Schönheit der Anlagen auf dich wirken zu lassen. Als Alternative dazu sei dir einer von Portugals Geheimtipps empfohlen, die Kleinstadt Mafra etwa 40 Kilometer nördlich von Lissabon.
Der dortige Nationalpalast erstrahlt zwar nicht in leuchtenden Farben wie die in Sintra, ist dafür aber der größte Palast von Portugal. Das Schloss entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Portugal durch den Verkauf des Goldes aus der Kolonie Brasilien zu großem Wohlstand gekommen war. Das eindrucksvolle Bauwerk hat eine Fassadenlänge von stolzen 220 Meter, verbirgt im Inneren 1200 Räume und verfügt über einen ausgedehnten Palastgarten, der ebenfalls einen Besuch wert ist.
Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina
Wellen, die ans Ufer schlagen; eine leichte Brise, die vom Meer über das Land zieht und wunderschöne Strände – das sind die Bilder, die du wahrscheinlich vor Augen hast, wenn es um Urlaub in Portugal geht. Diese allerdings gibt es nicht nur an der Algarve im Süden, sondern auch an der Westküste des Landes. Zugegeben, die Wellen sind hier manchmal ein bisschen wilder und das Wasser ist ein bisschen kühler, dafür aber gibt es im Alentejo – so heißt der Landesteil nördlich der Algarve – atemberaubend schöne Küsten, tolle Reviere für Surfer und immer mal einen Strand oder eine Bucht, in der du fernab der großen Touristenströme ganz für dich allein sein kannst.
Der wahrscheinlich schönste Abschnitt dieser Region ist der Naturpark Südwest-Alentejo, der seit 1988 besteht. Mit seiner Gründung wurden rund 100 Kilometer Küste unter Schutz gestellt, was dazu geführt hat, dass hier eine besonders hohe Dichte verschiedener Tier- und Pflanzenarten zuhause ist. Sogar Störche machen hier mal eine Ausnahme von ihren sonstigen Gewohnheiten und errichten ihre Nester an der zerklüfteten Steilküste. Nicht nur die Küste selbst, sondern auch das Hinterland mit seinen Sümpfen, Wiesen und Lagunen ist ein wertvoller Lebensraum. Durch das Gebiet ziehen sich viele Kilometer gut ausgebauter Wanderwege, darunter der Fischerpfad, an dem du viele kleine, familiengeführte Gasthäuser findest – hier ist Urlaub in Portugal ganz still, zurückhaltend und schonend.
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