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Weihnachten in Spanien – Welche Traditionen und Bräuche gibt es?
Weihnachten ist ein fester Bestandteil der spanischen Kultur und wird als eines der wichtigsten christlichen Feste angemessen im südeuropäischen Land gefeiert. Die festlichen Tage sind dabei an verschiedene Traditionen und Bräuche gekoppelt, die die Weihnachtszeit in Spanien so einzigartig machen.
Vorweihnachtszeit in Spanien
Weihnachten versprüht eine einzigartige und harmonische Atmosphäre, die bereits vor den eigentlichen Festtagen spürbar ist. In Deutschland ist gerne die Rede von der Vorweihnachtszeit, die hierzulande ab dem 01. Dezember eingeläutet wird. In Spanien müssen sich die Menschen dagegen länger gedulden, da Dinge wie der Adventskalender, Nikolaus und der Weihnachtsmann keine allzu große Rolle in der kulturellen Auslegung des Weihnachtsfestes spielen.
Die offizielle Vorweihnachtszeit wird am 08. Dezember eingeläutet, der den Día de la Inmaculada Concepción markiert – Tag der unbefleckten Empfängnis. Fünf Tage später, am 13. Dezember, geht es dann weiter mit dem Tag der Heiligen Lucia, der jedoch nicht im gesamten Land, sondern nur in einigen Regionen gefeiert wird.
Weihnachtsmärkte gibt es in Spanien ebenfalls. Sie sind jedoch nicht ansatzweise so kulturell mit der Weihnachtszeit verwurzelt wie hier in Deutschland. Leckereien und Süßes gibt es natürlich trotzdem. Besonders beliebt ist etwa der Turrón, der eine echte Kalorienbombe ist. Er besteht hauptsächlich aus Nougat, Mandeln, Honig und Eiweiß.
Beginn der Weihnachtszeit – El Gordo spielen
Weihnachten wird in Spanien traditionell mit einem ganz besonderen Ereignis eingeläutet, das prinzipiell nichts mit dem christlichen Fest zu tun hat – El Gordo. Mittlerweile ist die Lotterie jedoch fest mit dem Weihnachtsfest in Spanien verbunden. Nicht umsonst trägt sie den Namen Weihnachtslotterie.
Die Ziehung findet immer am 22. Dezember statt und lockt jedes Jahr zig Spanier vor die Bildschirme. Aufgrund der relativ hohen Gewinnchancen und der vielen Preise ist die Lotterie sehr beliebt. Auch in Deutschland kann man am El Gordo teilnehmen und spielen. Die spanischeweihnachtslotterie.com vergleicht Anbieter, bei denen man El Gordo-Lose in Deutschland kaufen kann.
Das Weihnachtsessen in Spanien
Die Familie steht während des Weihnachtsfestes im Mittelpunkt. Am 24. Dezember – zu Noche Buena – trifft sich die ganze Familie zum großen Weihnachtessen. Auch Freunde und Bekannte gehören zum Heiligabend. Die meisten Spanier tischen in den eigenen vier Wänden groß auf. Doch auch ein Besuch im Restaurant mit Familien und Freunden ist sehr beliebt.
Ein traditionelles Weihnachtsessen in Spanien hat viele unterschiedliche Gesichter. Die Tafel zum Fest ist nämlich sehr vielfältig. So ist es üblich, dass vor dem eigentlichen großen Essen erst einmal kleine Appetizer serviert werden. Dazu gehören unter anderem:
- Ibérico-Schinken
- alle Arten von Käse
- Meeresfrüchte
- Mixed Pickles
- leckere spezielle Weihnachtskreationen
Nach den Vorspeisen wird der erste Gang serviert, der meist aus einer Suppe besteht. Beliebt sind unter anderem andalusische oder katalanische Eintöpfe, Knoblauchsuppe, Mandelcremesuppe oder die Forellensuppe, die vorzugsweise auf den Balearen aufgetischt wird.
Das Hauptgericht bildet für gewöhnlich ein Braten – meist Lamm oder Spanferkel. Doch auch gegarter Fisch aus dem Ofen wie Brasse oder Wolfsbarsch gehören zu einem traditionellen Weihnachtsessen.
Ein Nachtisch darf natürlich nicht fehlen. Süßigkeiten stehen dabei im Mittelpunkt. Die Auswahl ist wahrlich gigantisch und variiert von Region zu Region. Neben Turrón sind auch Polvorones, Marzipan, Mantecados und der Dreikönigskuchen sehr beliebt.
Musikalische Weihnachten
Weihnachten ohne Weihnachtslieder ist hierzulande nur schwer vorstellbar. Auch in Spanien geht es zum Weihnachtsfest musikalisch zu. Die entsprechenden Lieder hören auf den Namen Villancicos. Der Begriff stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit verband man mit Villancicos noch Tanzlieder von Landarbeitern. Über die Jahrhunderte wurden die jeweiligen Lieder jedoch vermehrt in Kirchen gesungen.
Eines der bekanntesten spanischen Weihnachtsliedern ist Noche de paz. Prinzipiell handelt es sich dabei um den deutschen Pendant Stille Nacht, heilige Nacht. Denn sowohl Text als auch Melodie ähneln sich sehr.
Derweil ist Feliz Navidad nicht nur in Spanien ein Dauerbrenner zur Weihnachtszeit, sondern wird über die Grenzen des Landes hinaus gerne gehört – auch in Deutschland. Übersetzt heißt das Lied Frohe Weihnachten. Geschrieben wurde es im Jahr 1970 von dem Sänger und Gitarristen José Feliciano.
Bescherung, Mitternachtsmesse & Weihnachtstage
Natürlich gibt es in Spanien auch eine Bescherung. Allerdings werden die Geschenke weder an Heiligabend noch am ersten Weihnachtstag verteilt. Eine Ausnahme bildet hier das Baskenland. In der autonomen Region an der Nordküste verkündet der Olentzero die Geburt des Christuskindes und bringt den Kindern in der Nacht vom 24. Dezember ihre Weihnachtsgeschenke.
Die Mitternachtsmesse findet genau wie in Deutschland um 24.00 Uhr an Heiligabend statt. Nach der Misa del Gallo – Messe des Hahns – wird in vielen Regionen noch bis in die frühen Morgenstunden gemeinsam gefeiert und gesungen.
Auch am 25. Dezember steht die Familie im Mittelpunkt. Am ersten Weihnachtstag kommen alle zusammen und essen gemeinsam zu Abend. Serviert werden meist Garnelen oder ein spanischer Schinken – der Jamon. Turrón und Polvorones gibt es zum Nachtisch. Churros, die mittlerweile auch in Deutschland sehr beliebt sind, gehören ebenfalls zum Weihnachtsfest.
Der zweite Weihnachtstag gilt derweil nicht als offizieller Feiertag in Spanien. Dafür endet das Weihnachtsfest erst am 06. Januar des neuen Jahres. An diesem Tag erfolgt auch die offizielle Bescherung. Ein weiteres wichtiges Datum ist der 28. Dezember, das den Día de los inocentes – Tag der unschuldigen Kinder – markiert. Dieser erinnert an die Gräueltaten des Herodes. Gleichwohl der Schwere des Themas ist der Tag sehr fröhlich und besinnlich. Meist spielen sich die Spanier gegenseitig kleine Streiche.
Brauch zu Silvester
Silvester fällt in Spanien noch in die Weihnachtszeit und hat ebenfalls einige Bräuche vorzuweisen. Feuerwerk kommt dabei nicht zum Einsatz. Dafür gibt es genügend andere Anlässe in der spanischen Kultur. Vielmehr tragen die Menschen als Silvestertradition eine geschmückte und gesegnete Kiefer durch ihr Dorf oder ihre Stadt. Getragen wird der Baum meist zum Rathausplatz. Dort angekommen werden zwölf Weintrauben gegessen.
Dieser Brauch verspricht Glück und ist in Spanien die traditionelle Art, das neue Jahr willkommen zu heißen und zu beginnen. Exakt um Mitternacht am 31. Dezember werden die zwölf Weintrauben zum Rhythmus der zwölf Glockenschläge gegessen.
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